Die Sportfreunde Siegen unterliegen am Mittwochabend im Viertelfinale des Krombacher-Kreispokals beim Landesligisten TSV Weißtal mit 7:6 n.E. (0:2, 3:1). Slapstick, korrigierte Entscheidungen, eine hitzige Endphase und eine gute Portion Glück in Gernsdorf lassen den TSV die Sportfreunde niederringen.
Nach ersten verhaltenen Minuten in der Henneberg-Arena übernahmen die Sportfreunde schnell das Heft in die Hand, das Spiel kannte vorerst nur eine Richtung. Die erste gute Gelegenheit ergab sich für Benit Dinaj, der nach einer Flanke von Justin Huber jedoch das Gehäuse verfehlte (6.). Die Sportfreunde erarbeiteten sich Abschlüsse und Eckbälle, konnten zunächst aber noch kein Kapital aus der Überlegenheit schlagen. Nach einer guten Viertelstunde zeigten sich auch die Hausherren erstmals vor dem Siegener Tor, Mueller-Lechtenfeld wurde sträflich frei auf Höhe des Elfmeterpunktes zum Kopfball gelassen, setzte diesen aber am Tor vorbei (15.). Wenige Minuten darauf dann die bis dahin dickste Gelegenheit des Spiels: Von links brachte Huber den Ball butterweich in den Fuß von Arda Nebi, der aber ebenfalls das Tor verfehlte (21.).
Das Spiel wurde nun etwas offener, der Landesligist mutiger in seinen Aktionen nach vorne. Ein Vorstoß der Weißtaler durch Endrit Curri hätte beinahe zur Führung für die Hausherren geführt, er kam in dieser Situation jedoch nicht am glänzend reagierenden Niklas Pirsljin im Siegener Kasten vorbei (24.). Nur eine Zeigerumdrehung später gab es Freistoß für die Sportfreunde, Michél Harrer versuchte es direkt. Sein Gewaltschuss fand den Weg durch die Mauer und wurde von Wegmann so geklärt, dass der einschiebbereite Dinaj nicht mehr an das Spielgerät kam. Nach einer halben Stunde dann stellte der TSV mit einem Sonntagsschuss von Tom Bette. Auf 1:0 für die Weißtaler, gegen den Schuss von der rechten Stradfraumgrenze war Pirsljin machtlos (30.). Runde fünf Minuten darauf folgend legte sich „Harri“ den Ball erneut zurecht, den Freistoß aus rund 18 Metern konnte der TSV-Schlussmann stark parieren (35.). Kurz vor der Pause kam es dann noch dicker für die Elf von Helmes und Toborg: Ex-Siegener Louis Zmitko verwandelte einen Strafstoß zur 2:0-Pausenführung (43.).
Dinaj und Nebi bringen Sportfreunde zurück, Pirsljin rettet das Elfmeterschießen
Mit Beginn der zweiten Hälfte wechselte die Siegener Bank zunächst nicht, schickte aber alle Spieler früh zum Aufwärmen. Nach einer flachen Ecke von Aykut Soyak von der rechten Seite bot sich wenige Zeit später die Einschussmöglichkeit für Andreas Busik, sein Schuss konnte gerade noch geblockt werden (50.). Drei Minuten später kam er dann doch, der Anschlusstreffer für die Sportfreunde: Harrers Flanke fand in der Mitte den Kopf von Dinaj, der den Ball unten rechts versenkte (53.). Helmes reagierte und brachte mit Mosch und Hodroj frisches Personal, das Feld verließen dafür Yilmaz und Busik (54.). Von der Bank aus mussten sie dann mit ansehen, wie der TSV nach einem Schnitzer in der Abwehr durch Curri auf 3:1 erhöhen konnte (60.).
Die Sportfreunde liefen weiter an und schlugen Flanke um Flanke in den gegnerischen Sechzehner. Eine davon brachte Hodroj auf Dinaj, der seinen zweiten Treffer an diesem Abend knapp verfehlte (63.). Der Landesligist zog sich in der Folge weitgehend zurück und verlagerte sich aufs Kontern und Zeit von der Uhr nehmen. Nach einem weiteren Eckball von Marcel Mosch stieg der zuvor eingewechselte Leon Pursian am höchsten, köpfte das Leder aber über das Tor (68.). Und auch in der nächsten Szene war Pursian beteiligt: Überlegt legte er den Ball am Sechzehner zu Dinaj ab, der den Ball volley nahm. TSV-Keeper Wegmann war abermals zur Stelle (70.).
Mit ein wenig Slapstick gelang der Helmes-Elf eine Viertelstunde vor dem Ende dann doch der ersehnte Anschlusstreffer: Nach einer Kerze in der TSV-Hintermannschaft konnte der Ball nicht geklärt werden, im Liegen verarbeitete Dinaj artistisch in die untere linke Ecke zum 2:3 (75.). Der Anschluss brachte noch einmal Schwung in eine zu verfluchen drohende Begegnung, die Sportfreunde witterten wieder Morgenluft und drängten auf den Ausgleich. In Minute 82 schließlich belohnten sich die Leimbachtaler für ihre fortwährenden Bemühungen: Aus dem Mittelfeld wurde clever auf Nebi durchgesteckt, der keine Probleme hatte den Ball vorbei am Torhüter zum 3:3 im Netz unterzubringen. Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit setzten die Hausherren einen Nadelstich, Pirsljin war jedoch auf dem Posten (90.). Drei Minuten später musste der Sportfreunde-Keeper erneut eingreifen und zur Ecke klären, nach derer die Hausherren einen Handelfmeter forderten. Der Unparteiische Constantin Reuber entschied auf weiterspielen. Ganz ähnlich verhielt es sich mit einem kurz darauf folgenden Freistoß für den TSV – dort allerdings revidierte er seine Entscheidung aber wenig später in Absprache mit seinem Assistenten und entschied auf Strafstoß. Pirsljin behielt in dieser hitzigen Phase die Nerven und parierte den Elfmeter (93.). Elfmeterschießen!
Bei diesem hatten die Weißtaler das glücklichere Ende für sich. Nachdem zunächst der TSV als auch die Sportfreunde verschossen, trafen Sänger, Nebi und Zmitko sicher. Auch Dinaj verwandelte seinen Elfer und Pirsljin hielt im Anschluss seinen zweiten Elfmeter des Abends. Pursian scheiterte allerdings ebenfalls, so dass der TSV wieder heran kam. Zentler auf Seiten der Sportfreunde blieb cool und traf. Im Duell der letzten beiden Schützen schließlich verschossen die Sportfreunde und verabschieden sich damit aus dem Krombacher-Kreispokal.
Match Facts
TSV Weißtal – Sportfreunde Siegen 7:6 n.E. (2:0, 1:3)
1:0 Bette (30.), 2:0 Zmitko (43., Elfm.), 2:1 Dinaj (53.), 3:1 Curri (60.), 3:2 Dinaj (75.), 3:3 Nebi (82.)
B.V.: Pirsljin pariert Elfm. (93.)
Schiedsrichter: Constantin Reuber, Nico Thielmann, Felix Hutzler.
Zuschauer: 100.
Sportfreunde Siegen: Pirsljin, Filipzik, Harrer (84. Zentler), Huber, Yilmaz (54. Hodroj), Pinner (56. Sato), Busik (54. Mosch), Dinaj, Soyak (61. Pursian), Nebi, Brato.