Die Sportfreunde Siegen unterliegen dem TuS Ennepetal am Ostermontag (10.04.) absolut unnötig mit 0:1 (0:0) und müssen einen herben Rückschlag im Abstiegskampf hinnehmen. Mangelhafte Chancenverwertung bringt die Helmes-Elf dabei um den Ertrag.
Bei frühlingshaften Temperaturen im Siegener Leimbachstadion suchten die Sportfreunde direkt den Weg nach vorne, nachdem Leon Pursian den Ball zunächst behauptet hatte und an Marcel Mosch gab, hatten die Ennepetaler Sekunden nach dem Anpfiff bereits Probleme, das Spielgerät zu klären (1.). Beide Mannschaften verzichteten auf langes Abtasten, erst verpasste Michél Harrer auf der einen, dann der TuS auf der anderen Seite die Pille nach guten Flanken in die Box knapp (6.). Nach etwas mehr als zehn Minuten dann die erste dicke Gelegenheit für die Siegener: gute 20 Meter vor dem Tor bekamen sie einen Freistoß zugesprochen, Marius Zentler nahm sich der Sache an. Seinen harten Schuss konnte Marvin Weusthoff im Tor der Gäste nur nach vorne abklatschen lassen, seine Hintermannschaft klärte in höchster Not (11.). Im Gegenzug musste auch die SFS-Defensive eingreifen, Yu Sato klärte nach einem zuvor geblockten Abschlussversuch zur Ecke, die nichts einbrachte. Die Sportfreunde waren die spielbestimmende Elf und kamen zu weiteren Gelegenheiten. So etwa durch „Harri“, der sehenswert volley aus der Drehung abzog, der Gästekeeper löffelte das Ei noch aus dem rechten Eck (18.). Wiederum im direkten Gegenstoß hatten dann auch die Gäste ihre beste Gelegenheit, Zachary Pearson bekam den Ball zentral vor dem Tor abgelegt und zielte knapp rechts vorbei (19.).
Die Helmes-Schützlinge kombinierten sich bisweilen gut durch die Reihen des TuS, wurden im letzten Drittel jedoch zu ungenau. Justin Huber verpasste einen langen Ball auf den zweiten Pfosten haarscharf (23.). Auf der Gegenseite war Christoph Thies bei einem Schuss aus dem Rückraum aufmerksam; in dieser Situation hatten die Gäste zu viel Platz und Zeit, sich den Ball zurecht zu legen (33.). Nach 37 Minuten wieder „Harri“, der seinen Abschluss selbst einleitete: über ihn gelang die Kugel zu Arda Nebi, der den Ball weiter zu Jannik Krämer gab. Von der rechten Seite kam das Spielgerät so zurück zur Nr. 7, der direkt abzog, Weusthoff im Gästetor jedoch nicht überwinden konnte (37.). Nur zwei Minuten später die nächste Chance für Siegen, nach einer Huber-Flanke klärte die TuS-Verteidigung direkt vor die Füße Harrers, der Abschluss geriet zu unplatziert (39.). Und auch die letzte nennenswerte Aktion gehörte den Rot-Weißen: Pursian trieb den Ball nach vorne und gab nach rechts zu Nebi, der Ball fand auf der linken Seite Zentler, der nicht lange fackelte, das Tor allerdings deutlich verfehlte (45.).
Hochkaräter bleiben ungenutzt
Zur zweiten Halbzeit wechselte Helmes gleich dreifach: Mosch, Hodroj und Nebi blieben in der Kabine, für sie kamen Dinaj, Becker und Fünfsinn in die Begegnung. Die 752 Zuschauer sahen die Sportfreunde weiterhin um Offensive bemüht, die erste Gelegenheit bot sich „Harri“ nach 54 Minuten, sein direkter Freistoß segelte hauchzart am linken Giebel vorbei. Fünf Minuten später dann die Führung aus dem Nichts für die Gäste: Meckel wurde maximal Geleitschutz gewährt, unbedrängt marschierte er in die Siegener Box bis zum Fünfmeterraum, von wo aus er Thies ins kurze Eck überwand (59.). In der Folge sank die Passquote auf beiden Seiten merklich ab, während die Gäste sich noch weiter in die eigene Hälfte zurückzogen. Nach einer guten Stunde hatte Huber den Ausgleich auf dem Fuß, mit dem Rücken zum Tor drehte er sich kurz und zog ab – Weusthoff machte sich lang und vereitelte den Treffer (65.). Der TuS kam im direkten Gegenzug zur besten Gelegenheit neben dem Führungstreffer, frei vor Thies wurde das Leder jedoch über das Tor gedroschen (66.). Keine 120 Sekunden später tankte sich der eingewechselte Benit Dinaj durch und brachte den Ball gefährlich in die Mitte. Weusthoff war bereits geschlagen, wie so häufig an diesem Nachmittag kam ein Abwehrbein in letzter Sekunde dazwischen.
Die Sportfreunde drängten auf den längst fälligen Ausgleich, ein Pursian-Abschluss wurde leicht abgefälscht – Eckball. Die folgende Situation schien zunächst bereinigt, doch Leandro Fünfinn eroberte sich die Pille am gegnerischen Fünfer stark zurück und umkurvte Weusthoff, steckte zurück in den Rücken der TuS-Abwehr – und wieder war noch ein Bein dazwischen, der Ball flog am Tor vorbei (69.). Der Ausgleich lag in der Luft, angepeitscht durch das heimische Publikum behauptete Fünfsinn den Ball und zog im Sechzehner ab, wieder hieß die Endstation Weusthoff, der parierte (72.). Helmes wechselte erneut und brachte Aykut Soyak für Leon Pursian ins Spiel, zuvor war bereits Furkan Yilmaz für Jannik Krämer eingewechselt worden. Die Siegener liefen weiter an, versuchten es immer wieder mit Vorstößen und Hereingaben. Die TuS-Abwehr stand jedoch weitgehend sattelfest, klärte ein ums andere Mal und beschränkte sich aufs Verteidigen. Allmählich lief den Sportfreunden die Zeit davon, bereits in der Nachspielzeit bekam Huber noch eine Schussgelegenheit, setzte den Ball aber über das Tor (90.).
So steht am Ende eine bittere wie vermeidbare Niederlage in einem immens wichtigen Spiel, bei dem der Sieger eigentlich Rot-Weiß hätte tragen sollen. Weiter geht es für die Leimbachtaler am kommenden Samstag (14 Uhr) in Paderborn, ehe man in der Woche darauf die TSG aus Sprockhövel im Leimbachstadion zu Gast hat.
Auf Stimmenfang
Patrick Helmes: „Das war ein gebrauchter Sonntag mit einem unglaublich enttäuschenden Ergebnis gegen einen Gegner, wo Du heute gewinnen musst. Wir hatten mehr als genug Chancen um zumindest auf 1:1 zu stellen, verpassen es aber. Wenn Du unten drin bist, entscheiden Nuancen. Es ist niederschmetternd, trotzdem werden wir uns sammeln und am Wochenende alles dafür tun, Zählbares aus Paderborn mitzubringen.“
Match Facts
Sportfreunde Siegen – TuS Ennepetal 0:1 (0:0)
0:1 Meckel (59.)
B.V.: Gelb-Rot Shabani (92., wiederholtes Foulspiel)
Schiedsrichter: Timo Gansloweit, Dennis Joseph, Christian Naskrent.
Zuschauer: 752.
Sportfreunde Siegen: Thies, Pursian (77. Soyak), Harrer, Mosch (46. Dinaj), Huber, Sato, Krämer (60. Yilmaz), Hodroj (46. Becker), Zentler, Nebi (46. Fünfsinn), Brato.