Die Sportfreunde Siegen erwischen im Gastspiel bei Westfalia Rhynern einen gebrauchten Tag und unterliegen am Sonntagnachmittag (19.11.) verdient 0:2 (0:2). Die Nehrbauer-Elf findet gegen früh verwaltende Ryhnerner trotz weitläufiger Ballbesitzphasen offensiv keine Lösungen.
Beide Mannschaften starteten in der k+H-Arena mit Bedacht, Abtasten war unter der Wolkendecke angesagt. Die erste Annäherung dann unternahmen die Sportfreunde, nach einem Einwurf zog „Waldi“ nach innen und zwang Keeper Hahnemann im Rhynerner Gehäuse zu einer Glanztat (7.). Das erste Tor aber erzielte die Westfalia: ebenfalls mit der ersten ernstzunehmenden Aktion nach vorne gelang der Ball von der rechten Seite in die Mitte, wo Blut richtig stand und das Leder in die Maschen drosch (12.). Die Krönchenstädter waren um die schnelle Antwort bemüht und setzten sich in der Hälfte der Gastgeber fest, Hodrojs Freistoß aus aussichtsreicher Position wurde noch abgefälscht (16.). Rhynern konterte daraufhin und hatte das 2:0 auf dem Fuß, Kleine verpasste das Spielgerät in der Box haarscharf (17.).
Es entwickelte sich ein offenes Spiel, optisch erarbeitete sich die Westfalia dabei leichte Vorteile auf dem Feld und kam in der Folge zu weiteren guten Möglichkeiten. Kleine nahm Maß und zirkelte den Ball am Pfosten vorbei (22.). Drei Minuten später klingelte es dann aber doch: Selber marschierte nach öffnendem Pass die Seite entlang und gab weiter auf Pietryga, der vor Bibleka die Nerven behielt und zum 2:0 für seine Farben einsetzte (25.). Die zuletzt so sattelfeste Sportfreunde-Abwehr hatte in der ersten halben Stunde offenkundig ihre Probleme mit forsch aufspielenden Gastgebern, die immer wieder mit langen Bällen operierten.
Mit der komfortablen Führung im Rücken zogen sich die Rhynerner etwas weiter zurück und überließen den Sportfreunden vermehrt den Ball. Wie zuletzt gegen Ennepetal blieb der letzte Pass zu oft zu ungenau, viele Flanken fanden keinen passenden Abnehmer. In diesen Momenten machte sich das Fehlen des Motors, Mats Scheld, bemerkbar. Bis zur Pause schaffte es die Westfalia so, die Sportfreunde weitgehend vom eigenen Tor fernzuhalten. Vereinzelte Standards, wie der herausgeholte Eckball durch Pistor kurz vor der Pause, blieben unter dem Strich zu ungefährlich. Die Hypothek in Hälfte zwei: ein verdienter 0:2-Rückstand.
Zu wenig Durchschlagkraft nach vorne
Zur zweiten Hälfte wechselten die Sportfreunde, Rikuhei Nabesaka ersetzte Malik Hodroj auf der rechten Seite. Sergen Yesilcay, der den gesperrten Nehrbauer an der Seitenlinie vertrat, und seine Jungs kamen mit Schwung aus der Kabine und wollten den schnellen Anschluss. Zunächst aber entwickelten die erarbeiteten Eckbälle keine größere Gefahr (52.). Auf der Gegenseite versuchte es Rhynern mit einem Distanzschuss, der rechts an Biblekas Kasten vorbei flog (53.). Die Nehrbauer-Elf verlagerte das Spielgeschehen mehr und mehr in die gegnerische Hälfte, die Hammer standen aber nach wie vor kompakt und machten die Räume eng, so dass die Siegener kaum in gefährliche Situationen gelangten. Yesilcay brachte daraufhin Schulz für Pistor (65.).
Einen Freistoß nach dem anderen erwirtschafteten sich die Siegerländer im zweiten Abschnitt, doch blieb die Westfalia-Hintermannschaft aufmerksam und verteidigte resolut. Die Sportfreunde auf der anderen Seite wussten dem Verwaltungsmodus der Hausherren nur wenig Kreatives entgegenzusetzen, so dass sich in den zweiten 45 Minuten ein relativ chancenarmes Spiel entwickelte. Zentler verzog einen Freistoß nach Foul an Nabesaka deutlich (75.). Kurz darauf kam Freischlad für Huber in die Partie. Die Sportfreunde hatten hier geschätzte 80% Ballbesitz, wirklich gefährlich im zweiten Abschnitt wurde es dann aber erstmals wieder durch die Gastgeber; Kleine zielte mit seinem Flachschuss jedoch am Siegener Gehäuse vorbei (80.). Die Sportfreunde wechselten kurz vor dem Ende noch einmal doppelt; Hartmann kam für Filipzik ins Spiel und Arthur Tomas, der Pursian ersetzte, feierte sein kurzes Comeback (88.). Die Westfalia ihrerseits spielte den Stiefel abgezockt-souverän herunter und ließ nichts weiter anbrennen.
Unter dem Strich steht damit die zweite Niederlage in Folge, wobei diese gegen Rhynern auf allen Ebenen eine verdiente ist. Zu keiner Zeit gelang es den Rot-Weißen, aus dem Mehr an Zeit mit dem Ball etwas Zwingendes zu generieren. Nach einem spielfreien Wochenende erwartet die Sportfreunde im Heimspiel am 03.12. Victoria Clarholz.