Freunde der Siegerländer Abendsonne! Am kommenden Sonntag (28.01.) rollt sie endlich wieder, die ledrige Murmel! Zum Nachholtermin begrüßen die Sportfreunde Siegen Victoria Clarholz im Siegerland.
Siebzig Tage nach der letzten Pflichtspielbegegnung, dem 0:2 in Rhynern, rollt der Ball im Siegerland am kommenden Wochenende wieder – merklich früher, als hierorts gemeinhin zu erwarten wäre. Zum Nachholtermin des 16. Spieltags begrüßt wird die Victoria aus Clarholz, ihres Zeichens aktuell Tabellenfünfzehnter der Oberliga Westfalen. Die Gütersloher markieren derzeit den gedachten ersten Strich, unter welchem es den möglichen Weg nach unten bedeutet. Elf Punkte konnte das Team bisher sammeln und dabei drei Spiele für sich entscheiden. Mit fünfzehn geschossenen Toren befindet man sich ebenfalls am Tabellenende, nur die SG Wattenscheid 09 traf weniger häufig (vierzehn). Das letzte Aufeinandertreffen gewannen die Sportfreunde im Leimbachstadion mit 3:2; die beiden vorangegangenen Duelle gingen jeweils 0:3 auf gegnerischem Geläuf verloren (1/0/2, 3:8).
Holprige Vorbereitung
Der Winter hatte die Sportfreunde auch in diesem Jahr zeitweise fest im Griff. Die Stadt der sieben Hügel verfügte über kaum bespielbare Stätten, so dass das Trainer-Team kreativ werden musste – und wurde. „Es war nicht leicht, Plätze zu finden. Deshalb haben wir vorgesorgt und uns vermehrt in der Netphener Indoor-Soccer-Anlage oder dem Teamsportpark im Leimbachtal aufgehalten. Zudem konnten wir ohne Ball diverse Fitness-Einheiten in den umliegenden Schulhallen absolvieren und sind für Sonntag topfit“, erklärt Coach Thorsten Nehrbauer im Mediengespräch. „Die Vorbereitung hatte so ihre Höhen und Tiefen“, fasst er zusammen, „und dann hatten wir das Glück, in Gladbach bei der U23 der Borussia zu testen. Das war sehr wertvoll. Wir haben alle Spieler in die Belastung bekommen; ich konnte jeden nochmal über mindestens sechzig Minuten beobachten.“
Personelle Veränderungen
Nicht mehr unter ihnen weilen wird zukünftig Andreas Busik, der den Verein auf eigenen Wunsch hin, um sich beruflich wie privat neu zu orientieren, sofort verlassen hat. Ebenfalls wird Max Kraft nicht weiter dem Kader der Sportfreunde angehören, auch er hat den Verein in der Winterpause verlassen.
Hinzugewonnen haben Nehrbauer und sein Team indes zwei echte Hochkaräter: Nachdem erst Andre Dej den Weg zurück ins Leimbachtal gefunden hatte, folgte daraufhin wenig später Ex-Profi Markus Pazurek. „Die Sportfreunde haben immenses Potenzial und ich wusste nach den sehr guten Gesprächen mit Thorsten schnell, dass ich große Lust habe, die Jungs hier mit zu führen und absoluten Erfolg mit ihnen zu haben“, sagte Pazurek, der gegen Clarholz eine Gelb-Rot-Sperre aus seiner Zeit bei der SSVg Velbert absitzen muss, nach seiner Vorstellung. „Und dadurch, dass ich sowohl den Stab als auch große Teile der Mannschaft bereits kenne, war es ein sehr leichter Einstieg.“ In seinen ersten Tagen mit der Mannschaft habe er junge, mutig-ehrgeizige Jungs kennengelernt, die in jedem Training Vollgas geben und den Erfolg wollen. „Im Test gegen Gladbach konnte man bereits sehen, dass wir viele Rohdiamanten in unseren Reihen haben, von denen noch Einiges zu erwarten ist.“
Dej: Als wäre ich nie weg gewesen
Der zweite Winterneuzugang der Sportfreunde, Andre Dej, ist ebenfalls froh, nach seinem Intermezzo beim TuS Bövinghausen zurück im Siegerland zu sein: „Die Kabinen sind noch wie damals, der Schnee ist auch immer noch so viel. Es ist, als wäre ich nie weg gewesen“, blickt der Mittelfeldmann auf seine erste Station im Seniorenbereich zurück, „ich hatte zwei sehr schöne und erfolgreiche Jahre mit den Sportfreunden und möchte nach sehr guten Gesprächen mit dem Staff jetzt dabei helfen, dass wir daran anknüpfen können.“ Im quasi ersten Spiel der Rückrunde gehe es allen voran darum, Clarholz weiter unten rein zu drücken und selbst gut ins neue Jahr zu kommen. „Nach einer Pause weiß man nie ganz genau, wo man steht, aber wir sind guter Dinge, dass wir den Sonntag positiv gestalten können.“
Ebenfalls wieder zurück ist Georgios Mavroudis, den es vor zwei Jahren nach Finnentrop verschlagen hatte. „Georgios sprüht vor Leidenschaft und gibt im Training richtig Gas“, freut sich Nehrbauer über seinen Neuzugang, „mit ihm und den zwei erfahrenen Spielern Pazurek und Dej, welche die Mannschaft mit ihrer Qualität weiter nach vorne bringen werden, sind wir sehr post gestimmt und freuen uns, dass es wieder um Punkte geht.“
Blick ins Lazarett
Neben dem gesperrten Pazurek laboriert Kapitän Daniel Waldrich aktuell an einer Sehnenscheidenentzündung. Längerfristig ausfallen werden zudem Eli Pinner (Wadenbeinbruch), Lars Schardt (Schultereckgelenkssprengung) sowie die Langzeitrekonvaleszenten Yu Sato und Michél Harrer.
Definitiv nicht ausfallen indes wird das Punktspiel des 16. Spieltags der Oberliga Westfalen gegen die Victoria. Angesetzt ist die Partie für den Naturrasen des Siegener Leimbachstadions; witterungsbedingt ist jedoch auch eine kurzfristige Verlegung auf den angrenzenden Kunstrasenplatz möglich. So oder so rollt die Kugel im Siegerland am Sonntag ab 14:30 Uhr! Jeder bringt einen mit!