Die Sportfreunde Siegen und Victoria Clarholz trennen sich am Sonntagnachmittag (28.01.) 1:1 (1:1)-Unentschieden auf dem Kunstrasen oberhalb des Leimbachstadions. Jubes Ticha egalisiert den frühen Rückstand nach einer knappen halben Stunde.
Alles hatte sich auf eine Begegnung im Siegener Leimbachstadion vorbereitet, doch kurzfristig musste die Partie aufgrund des Frostes und der damit einher gehenden Unbespielbarkeit des Platzes auf den Kunstrasen verlegt werden. Dieser war – zumindest dort, wo die Sonne den Platz küsste, durchaus zu bespielen. Der Bereich vor der Tribüne indes geriet vermehrt zur Sperrzone. Mit gut sechsminütiger Verspätung, welche u.a. dem deutlich längeren Weg zum Ort des Geschehens geschuldet war, pfiff das Gespann um Felix Ebert das Nachholspiel an.
Die erste nennenswerte Aktion des Spiels hatten die Sportfreunde, nach einem Eckball hatte die Hintermannschaft der Gäste ihre liebe Mühe, die Situation zu bereinigen (6.). Mit der ersten eigenen Aktion gingen die Gäste auf der Gegenseite dann in Führung: im Mittelfeld bot sich der Victoria viel Platz, welche den Ball nach rechts verlagerten. Die folgende halbhohe Flanke kam auf Höhe des Fünfmeterraumes, wo Julian Bibleka auf der Linie blieb und Blüscher das Duell in der Mitte gewann (7.). Die Nehrbauer-Elf benötigte ein paar Minuten, schüttelte den Rückstand aber schnell aus den Beinen und war um eine schnelle Antwort bemüht. Leon Pursian die Pille über Umwege auf rechts noch bekam und es aus spitzem Winkel probierte, das Tor aber ein gutes Stück verfehlte (16.).
Mavroudis mit Wucht, Ticha nickt ein
Die nächste Flanke, diesmal von der linken Seite, fand in der Mitte den sträflich allein gelassen Andre Dej, welcher den Ball jedoch etwas zu mittig platzierte (21.). Nachdem Schiedsrichter Felix Ebert in der Folge unglücklich einen potenziell gefährlichen Konter der Sportfreunde stoppen musste, weil er den Weg gekreuzt hatte, zog Georgios Mavroudis, der nach seiner Rückkehr ebenso wie Dej in der Startformation stand, aus der zweiten Reihe ab und zwang Hahne zu einer Glanztat (26.). Zwei Minuten später dann aber sollte es dann doch fallen, das eigene Tor. Mats Scheld löffelte den Eckball von links auf den ersten Pfosten, wo Jubes Ticha höher als sein Gegenspieler sprang und die Murmel zum 1:1 einköpfte (28.).
Insbesondere nach Standards waren die Siegerländer immer wieder gefährlich. So auch nach einer guten halben Stunde, als Scheld einen Freistoß nahe der Eckfahne direkt aufs Tor bringen wollte und dieses nur knapp verfehlte (33.). Nur zwei Minuten später segelte ein weiterer Eckball in die Box der Gäste, die die Situation mit ein wenig unorthodoxem Gemurmel letztlich entschärfen konnten (35.). Die Gäste aus Gütersloh hingegen lauerten auf Nadelstiche, wie etwa gute fünf Minuten vor der Halbzeit: ein feiner Steckpass erreichte den Spieler in der Box; der bekam sodann aber nur die Fußspitze an das Spielgerät, so dass Bibleka den Ball sicher aufnehmen konnte (38.). Eine Minute vor dem Seitenwechsel konterten die Gäste erneut über die rechte Seite, fanden in der Box aber nur eine klärende Sportfreunde-Hacke. Um ein Haar wären die Sportfreunde dann doch noch mit der Führung in die Kabinen gegangen: Hahne griff nach einem Eckball Schelde über, der Ball landete wieder bei den Sportfreunden. Mit dem Rücken zum Tor ließ sich die Murmel allerdings nicht mehr sauber kontrollieren (44.).
Milde Auslegung
Auch in Hälfte zwei starteten die Sportfreunde vor 659 Zuschauern besser, nach einer Flanke von links war Hahne Bruchteile einer Sekunde vor dem einlaufenden Tobias Filipzik am Ball (51.). Nehrbauer reagierte kurze Zeit später das erste Mal und brachte Daniel Waldrich für Justin Huber in die Partie (54.). Nach etwa einer Stunde zeigten sich auch die Gäste dann wieder vor dem Siegener Gehäuse; nach einer lang gezogenen Ecke zischte der Flachschuss haarscharf am rechten Pfosten Biblekas vorbei (59.). Zehn Minuten später dann konterten die Sportfreunde und schickten Pursian, der nur noch den heraus eilenden Hahne vor sich hatte und im letzten Moment von hinten via Foul gestoppt wurde. Der letzte Mann wurde in dieser Situation jedoch nur mit einer mild ausgelegten gelben Karte bedacht (68.). Den fälligen Freistoß zirkelte Scheld knapp rechts vorbei.
Keine zwei Minuten später kombinierten sich die Siegener in die Box der Victoria, wo Dej plötzlich frei vor Hahne auftauchte und nicht genügend Druck hinter seinen Abschluss bekam (71.). Wiederum nur zwei Zeigerumdrehungen später bot sich Waldrich auf links viel Platz, die Nr. 10 marschierte die eisige Fläche entlang, ging in die Box und entschied sich dort für noch einen Haken, statt den direkten Abschluss zu suchen. Im letzten Moment spritzte ein Abwehrbein dazwischen (73.). Wer nun aber dachte, der Gast hätte sich mit dem Remis arrangiert, sah sich getäuscht: aus dem Nichts wurde es – natürlich nach einem Standard – gefährlich. Nach einer Ecke köpfte die Victoria freistehend aus wenigen Metern über das Siegener Tor (81.).
Wenig Durchschlagskraft im Schlussakkord
Die Nehrbauer-Elf versuchte weiterhin alles, um die drei Punkte im Siegerland zu behalten. Aufgrund der schwierigen Platzverhältnisse und der sinkenden Temperaturen gegen Ende des Spiels war der gepflegte kurze Ball vermehrt dem langen Hafer gewichen, ebenso wichen Dej und Mavroudis für Dinaj und Zentler (82.). Eine Minute vor dem regulären Ende prüfte die Victoria Bibleka nochmals, dieser war jedoch hellwach und auf dem Posten (89.). Auf der Gegenseite nahm Pursian eine Hereingabe von links unter Bedrängnis volley, erwischte die Pille aber nicht perfekt, so dass Hahne den Ball aufnehmen konnte (90.). In der Folge ersetze Kevin Krumm Pursian, kurz darauf war dann aber Schluss auf dem Siegener Kunstrasenplatz.
Mit einem 1:1 (1:1)-Unentschieden trennen sich die Sportfreunde Siegen damit im Nachholspiel des 16. Spieltags der Oberliga Westfalen von Victoria Clarholz und halten diese damit weiter auf Distanz. Weiter gehts für die Nehrbauer-Schütlinge planmäßig am 04.02., wo sie in der Fremde auf Türkspor Dortmund treffen.
