Zwei Ex-Spieler, zwei schnelle Doppelpacks, ein Platzverweis: Die Sportfreunde Siegen und die SG Finnentrop/Bamenohl trennen sich am Sonntagnachmittag (25.02.) 2:2 (2:0)-Unentschieden und geben den 1150 Zuschauern dabei alles, was ein Derbyherz begehrt.
Mit etwa zehnminütiger Verspätung pfiff das Gespann um Inan Blut die Partie an. Die ersten Minuten zeigten sich recht zerfahren, viele Aktionen fanden zwischen beiden Strafräumen statt. Nach etwa einer Viertelstunde mäßigem Leerlaufs wurde die Begegnung wie vor dem Anpfiff für einige Momente unterbrochen, weil es offenbar Probleme mit den Fahnen des Siegener Anhangs gab, welche in der Folge beinahe gänzlich von der Bildfläche verschwanden. Der erste Aufleger auf dem Rasen dann war ein ausbleibender Pfiff Buluts, nachdem die Finnentroper den Ball in der eigenen Box verloren und einen Rot-Weißen zu Fall gebracht hatten (19.). Drei Minuten später zeigten sich dann auch die Gastgeber das erste Mal gefährlich, zielten vom linken Strafraumeck aber am Kasten von Thies vorbei (22.).
Doppelschlag vor der Pause
Die Siegener pressten hoch und erzwangen immer wieder Ballgewinne über das gesamte Spielfeld, kamen aber kaum in gefährliche Situationen. Nach etwas mehr als einer halben Stunde war es dann Arthur Tomas, der von links eine feine Flanke in den Strafraum brachte, die Sportfreunde es dann aber zu hübsch zu Ende spielen wollten und den Ball vertändelten. Die SG konterte und wurde beim Schussversuch noch geblockt (32.). Kurz danach sollte es dann aber doch noch in einem kästen klingeln – und es war der von Christoph Thies. Marvin Schulz, Ex-Sportfreund, markierte in seiner unnachahmlichen Art via Kopf die Führung für die Sauerländer (39.). Keine drei Minuten später gab es Abstimmungsprobleme zwischen Thies und Ticha, die den Weg für Werlein frei machten. Der Angreifer konnte die Murmel im leeren Tor parken (41.). Auf der Gegenseite hatten die Sportfreunde noch die Gelegenheit zum Anschluss, ließen diese aber zunächst ungenutzt (44.).
Doppelschlag nach der Pause
Kaum zurück auf dem Bamenohler Kunstrasen, durfte der Siegener Anhang dann endlich selbst jubeln: von der linken Seite kam der Ball in die Mitte zu Lars Schardt, der die Pille einfach direkt nahm und sehenswert in die linke Ecke traf (47.). Quasi mit dem Wiederanpfiff verloren die Gastgeber dann den Ball, der sodann von Andre Dej an Georgios Mavroudis gegeben wurde. Der Winterneuzugang guckte sich seinen Ex-Kollegen Shaqiri aus und vollendete überlegt ins lange Eck (48.). Innerhalb von gerade einmal sechzig Sekunden stellten die Sportfreunde alle Parameter wieder auf Null.
Nach etwa einer Stunde kamen die Bamenohler mal auf der rechten Seite durch und zielten nur knapp am Tor vorbei – befanden sich dabei allerdings im Abseits. Zwei Minuten später forderten die Sportfreunde erneut Elfmeter nach einem Foul an Tomas in der Box, die Pfeife Buluts blieb jedoch erneut stumm (65.). Der nächste Pfiff sollte dafür ein folgenschwerer sein: die Siegener klärten auf Höhe der Mittellinie durch Tobias Filipzik zwarriskant, aber fair, und wurden dafür rüde von Herrmann von den Beinen geholt. Bulut schickte den Bamenohler frühzeitig duschen (75.).
Überzahl in der Schlussphase
Der Platzverweis beflügelte die Nehrbauer-Elf selbstredend. Mats Scheld bekam einen missglückten Pass zentral vor der Kiste wieder in die Füße, suchte den Abschluss im zweiten Anlauf selbst und zielte über den Kasten (82.). Wenige Minuten darauf hätte sie dann fallen können bis müssen, die Führung für die Krönchenstädter: Nach einem Eckball von rechts traf Jubes Ticha den Querbalken. Der Ball kam danach zu Rikuhei Nabesaka, der erst an Shaqiri und dann nochmal an einem Abwehrbein auf der Torlinie scheiterte. Die SG parkte den Bus erfolgreich (85.). Die Siegener versuchten noch einmal alles, der eingewechselte Freischlad verzog seinen Versuch aber deutlich (92.).
Am Ende steht damit nach dem 3:3 im Hinspiel eine weitere Punkteteilung im Südwestfalenderby. In der Oberliga-Statistik wächst die Serie der Sportfreunde, die auf Rang dreizehn verweilen, auf nunmehr fünf Spiele ohne Niederlage an. Der nächste Gegner ist bereits am kommenden Mittwoch zu bespielen, wenn die Nehrbauer-Elf auf die Zweitvertretung von Preußen Münster trifft.