Nach fünf Partien ohne Niederlage müssen sich die Sportfreunde Siegen im Nachholspiel des elften Spieltags der Oberliga Westfalen am Mittwochabend (28.02.) mit 3:2 (3:1) beim Unterbau der Münsterländer geschlagen geben. Scheld macht es direkt, Pazurek artistisch – während die Gastgeber von Hilfe von oben profitieren.
Nach mehreren Monaten und zwei Aufschiebungen war es endlich so weit, das Nachholspiel des elften Spieltags der Oberliga Westfalen konnte ausgetragen werden. Thorsten Nehrbauer schickte in Münster die gleiche Startelf wie am vergangenen Wochenende ins Rennen und hatte in El Chaabi ein Eigengewächs auf der Bank. Die Gastgeber ihrerseits konnten sich bei einem Nachholspiel unter der Woche einer gewissen Profi-Unterstützung gewiss sein.
Nach ersten wenig aufreibenden Minuten waren es dann die Siegener Sportfreunde, die die erste Gelegenheit verzeichneten. Münsters Schlussmann Schenk spielte einen Abstoß zu kurz, so dass Arthur Tomas an die Murmel kam und ihn direkt auf Markus Pazturek weiterleitete. Der Routinier sah in Lars Schardt den gut postierten Mann rechts von sich, welcher den Ball auf die Hütte brachte. Schenk musste Nachfassen (6.). Mit dem ersten echten Anlauf in die Siegener Hälfte gelang den Preußen dann durch einen Elfmeter die frühe Führung, Steinfeldt überwand Christoph Thies, der in die andere Ecke unterwegs war (12.). Nach etwa einer halben Stunde konnte Münster durch Profi-Abstellung Heil auf 2:0 erhöhen (28.).
Scheld und der ruhende Ball
Exakt zehn Minuten später gab es Freistoß an der rechten Strafraumkante für die Sportfreunde. Standardspezialist Mats Scheld legte sich die Pille zurecht, die sodann an Mann und Maus vorbei in Richtung Tor flog – und dort nach einem für den Torwart fiesen Aufsetzer im Fünfer von allen Beteiligten unberührt einschlug (38.). Zwei Minuten später hatte Georgios Mavroudis den Ausgleich auf dem Fuß, zielte aber unten links am Kasten Schenks vorbei (40.). Mit dem Pausenpfiff sollte das Tor dann in der anderen Spielhälfte fallen, erneut hieß der Torschütze Heil (45.).
Die Krönchenstädter jedoch bewiesen erneut große Moral und kamen – fast schon gewohnt oder typisch – wuchtig aus dem Kabinentrakt des Preußenstadions. Nach ordentlich Gewusel in der Box der Hausherren stellte Pazurek per Seitfallzieher im Fünfer (!) den 2:3-Anschluss her (48.). Die Nehrbauer-Elf war nun am Drücker und wollte den Ausgleich. Pazurek suchte erneut und fand wieder Schardt, der abzog und das Leder knapp neben den rechten Pfosten setzte (57.). Wenig später wechselte Nehrbauer doppelt, Daniel Waldrich und Kevin Krumm ersetzten Andre Dej und Jannik Krämer (65.). Wenig später folgte ihnen Leon Pursian, der Lars Schardt ablöste (69.).
Der letzte Pass fehlt
Keine 120 Sekunden später wurde es wieder gefährlich im Strafraum Münsters: Scheld löffelte das Ei mit dem linken Fuß in die Box, wo Tobias Filipzik angerauscht kam und im allerletzten Moment noch geblockt werden konnte (67.). In der Folge erspielten sich die Sportfreunde drei aufeinander folgende Eckbälle, an dessen Ende Filipzik im Duell um den Ball zu Boden ging – zu wenig für einen Pfiff für den Unparteiischen Philipp Werner-Krestel. Die Siegener ließen den Ball danach weiter gut laufen, hüben wie drüben sollte es aber mit dem letzten Pass nicht mehr so richtig funktionieren, so dass die Partie zusehends mehr abflachte. Die beste Gelegenheit auf den Ausgleich sollte Scheld erhalten: in der Nachspielzeit bekamen die Sportfreunde nach einem Foul am eingewechselten Jacob Pistor einen Freistoß in einer guten Position zugesprochen, Siegens Topscorer trat an und zirkelte das Leder knapp am rechten Winkel vorbei (92.). Hinten raus hatten die Jungen Preußen auch danach naturgemäß viel Zeit und drehten erfolgreich so lange an der Uhr, bis Werner-Krestel die Pfeife final ansetzte.
Die Sportfreunde Siegen verlieren damit nach fünf Spielen ohne Niederlage wieder eine Partie. Bereits am Sonntag kann die Nehrbauer-Elf die nächste Serie starten, Gegner im Siegener Leimbachstadion ist die SpVgg Vreden.