Die Sportfreunde Siegen und der FC Brünninghausen finden im sechsten Duell zum fünften Mal keinen Sieger und trennen sich am Sonntagnachmittag (17.03.) im Siegener Leimbachstadion torlos.
Nach den Gelbsperren von Mats Scheld und Marius Zentler sowie den verletzungsbedingten Ausfällen sah sich Coach Thorsten Nehrbauer gezwungen, seine Formation zu ändern. Andre Dej und Malik Hodroj rotierten gegen das Schlusslicht aus Brünninghausen in die erste Elf. Darüber hinaus saß Julian Bibleka nach seiner Schultereckgelenkssprengung zumindest wieder auf der Bank.
Die Gäste spielten zwar nicht den aktiven Ball nach vorne, mauerten aber auch nicht mit Mann und Maus vor der eigenen Torlinie. Spielfluss kam trotz weniger Unterbrechungen trotzdem nicht auf, es entwickelte sich eine Partie auf eher unterdurchschnittlichem Niveau auf der Leimbachtaler Stolperwiese, wie der Coach im Nachgang feststellte. Die Sportfreunde taten sich gegen einen relativ tief stehenden Gegner ohne ihr kreatives Hauptelement sichtlich schwer, Spielwitz zu entfachen. Bisweilen kombinierten sie sich gut bis ins letzte Drittel vor, der letzte Pass, die zündende Idee, sie blieb jedoch aus. Beispielhaft dafür stand Gästekeeper Broda, der sich bei der Ausführung eines eigenen Eckballs an der Mittellinie Instruktionen abholte.
Schardt verpasst die Führung
Die erste Torannäherung verbuchten dann die Gäste: nach einer weiten Flanke auf den zweiten Pfosten kam der Kopfball auf die kurze Ecke, Christoph Thies hatte die Murmel im Nachfassen sicher (24.). Auf der Gegenseite brachte Andre Dej einen Freistoß in die Box, den Daniel Waldrich sofort in Richtung Tor bringen wollte, dieses aber verfehlte (26.). Es war eine zerfahrene erste Hälfte im Siegener Leimbachstadion. Zwar kamen die Siegener auch in der Folge öfter ins letzte Drittel, zeigten sich dort aber zu verspielt oder verkopft, so dass kaum Abschlüsse in Richtung Broda-Gehäuse flogen. Ebenfalls exemplarisch der Volley-Versuch der Gäste, der an der Eckfahne ins Toraus trudelte (30.). Die mit Abstand dickste Gelegenheit sollte dann bis in die Nachspielzeit auf sich warten lassen: Lars Schardt hatte nach feinem Zuspiel freie Bahn und steuerte halblinke auf Broda zu, der aus seinem Tor eilte. Schardt bekam den Ball zwar am Keeper vorbei, aber nicht im Tor unter (45.).
Fehlende Durchschlagkraft
Ohne personelle Veränderungen ging es in den zweiten Abschnitt. Während die Siegener in den zurückliegenden Wochen vermehrt furios in die zweite Hälfte starteten, stockte der Motor an diesem Sonntag auch nach dem Seitenwechsel. Darüber hinaus schicken sich kleine Unzulänglichkeiten hinten ein; Arthur Tomas bekam den Ball zwei Mal nicht entscheidend geklärt, Thies spielte einen riskanten öffnenden Ball. Die Krönchenstädter versuchten weiterhin alles gegen abwartende Gäste, Waldrich bekam an der linken Außenbahn einen Schlag ab und stoppte seinen Lauf. Die Gäste spielten weiter und droschen das Leder über Thies’ Kasten; Waldrich sah im Nachgang den Gelben Karton (54.).
Wenig später fand ein langer Ball den Kopf von Tobias Filipzik in der Box, der Verteidiger aber brachte nicht genügend Druck hinter den Ball – drüber (57.). Nehrbauer reagierte und brachte Kevin Krumm für Malik Hodroj. Direkt daran anschließend bot sich Rikuhei Nabesaka auf rechts viel Platz, seine Hereingabe in die Box fand jedoch keinen Abnehmer (64.). Glück hatten die Siegerländer runde fünf Minuten später, als Georgios Mavroudis bei seiner Ballannahme am gegnerischen Sechzehner wegrutschte und die Gäste in eine drei gegen drei-Kontersituation kamen, diese aber schlampig ausspielten (70.). Nachdem in der Folge Jacob Pistor für Andre Dej in die Begegnung gekommen war, zeigte sich die linke Sportfreunde-Seite nach einem Einwurf völlig verwaist. Der eingewechselte Krumm brachte gerade eben noch sein Bein in die Schussbahn (74.).
Harrer beweist Köpfchen
Hier und da gelang den Gästen durchaus etwas Entlastung, Thies musste sich bei einem scharf aufs Tor gezogenen Eckball strecken (76.). Eine Minute später war es so weit: nach dem Einsatz letzte Woche in Dortmund feierte Michél Harrer sein Heim-Comeback, er ersetzte Mavroudis. Brünninghausen bekam wenige Minuten später einen Freistoß in vielversprechender Position zugesprochen, Gondrum zielte deutlich über den Kasten (81.). Auf der gegenüberliegenden Seite verpasste Krumm die Flanke Waldrichs nur um Millimeter (82.). Zwei Minuten vor dem regulären Spielende dann die größte Möglichkeit der Zeiten Hälfte: Harrer machte einen langen Ball vorne fest und gab weiter zu Pistor, der nochmal raus gab. Der Ball kam daraufhin hoch in die Box und fand den Scheitel Harrers, dessen Kopfball auf die linke Ecke Broda noch irgendwie von der Linie kratzte (88.). Danach prüfte in Wieczorek noch der eigene Mann seinen Keeper, aber auch daraus sollte nicht der entscheidende Treffer resultieren.
Die Sportfreunde Siegen trennen sich bereits zum fünften Mal Remis gegen den FC Brünninghausen und verpassen damit den Sprung auf Platz acht der Oberliga Westfalen, bleiben 2024 aber weiterhin zuhause ungeschlagen. Der nächste Gegner für die Nehrbauer-Elf ist die formstarke SG Wattenscheid 09.
