Die Sportfreunde Siegen gewinnen ihr Auswärtsspiel bei der SG Wattenscheid 09 am Sonntagnachmittag (24.03.) dank einer routiniert-reifen wie effizienten Vorstellung verdient mit 3:0 (2:0). Standards bleiben die große Stärke der Nehrbauer-Elf.
Die Wattenscheider, bei denen Ex-Siegener Arda Nebi als Kapitän auflief, kamen nach zwei Minuten auf der rechten Seite durch, fand in der Mitte aber keinen Abnehmer. Nach den ersten, eher abtastenden Minuten war es Mats Scheld, der nach klasse Vorarbeit von Georgios Mavroudis den Abschluss nahm und nur knapp neben den rechten Winkel zielte (8.). Ein guter Teil der 830 anwesenden Zuschauer war aus dem Siegerland angereist und Peitsche die eigene Elf unentwegt nach vorne, den Ball hatten zunächst aber vermehrt die Hausherren. Allein, sie wissen nicht viel damit anzufangen. Die Nehrbauer-Schützlinge standen sehr kompakt und agierten diszipliniert. Renke zog einen Eckball frech direkt auf den Kasten, Thies faustete die Murmel weg (13.). Ein paar Minuten später ließ Fili die Siegener Hintermannschaft ganz alt aussehen, ließ seine Gegenspieler stehen und wollte den Ball weiter leiten – allerdings am Ende zu ungenau, Endstation Christoph Thies im Tor der Krönchenstädter.
Scheld findet Ticha, Nabesaka bedient Hodroj
Auf dem tiefen Rasen blieb Vieles Zufall und Stückwerk, doch nach gut zwanzig Minuten boten die Siegener Loheider viel Platz zentral vor der Hütte an, der Stürmer feuerte ab und setzte den Schuss knapp neben den Kasten (22.). Auf der Gegenseite zog Lars Schardt am Sechzehnereck von links nach innen und zwang Lübcke zu einer Glanztat – Eckball. Den zog Mats Scheld vom Tor weg, in der Mitte durfte Jubes Ticha relativ unbedrängt zur Führung einnicken (27.). Angedeutet hatte sich der Treffer nicht so richtig, doch zeigte er Wirkung. Die Nehrbauer-Elf lauerte auf Konter und kam auf der rechten Seite durch Rikuhei Nabesaka auf Touren. Mit ein wenig Glück gelang es ihm, die Pille auf Malik Hodroj weiterzuleiten, der keine große Mühe hatte, den Ball aus kurzer Distanz in der kurzen Ecke zu platzieren (38.).
Das Momentum lag nun auf Seiten der Sportfreunde, die das Spiel bis zur Pause kontrollierten und sich die Pausenführung ob der an den Tag gelegten Standardstärke und Effizienz verdienten. Frisch aus der Kabine versuchte sich Thier an einem Abschluss, Thies hatte keine Probleme mit dem Flachschuss auf die linke Ecke (47.). Die Gastgeber versuchten es nach wie vor und kombinierten sich auch gefällig nach vorne, mehr als ein ungefährlicher Eckball sprang dabei allerdings nicht heraus (54.). Auf der anderen Seite wurde Hodroj in die Gasse geschickt und im allerletzten Moment noch abgelaufen (56.).
Scheld macht den Deckel drauf
Die Sportfreunde blieben dran und wuchteten sich mit viel Willen in die Box, wo die Wattenscheider die Murmel nur unzureichend klären konnten. Kurz hinter der Strafraumgrenze landete der Ball bei Kapitän Mats Scheld, der das Leder mit viel Gefühl in der rechten unteren Ecke platzierte (57.). Keine drei Minuten später der nächste gefährliche Freistoß aus dem Halbfeld, in der Box verpassten aber gleich mehrere Sportfreunde den Ball (60.). Scheld, der kurz zuvor noch den Gelben Karton sah, durfte im Anschluss Feierabend machen und klatschte mit Benit Dinaj ab. Taktisch spielten die Siegener auch danach hochdiszipliniert und boten den Hausherren nur sehr wenig Raum.
Der eingewechselte Casalino wurde von Loheider bedient, brachte in Bedrängnis aber kaum mehr als eine bessere Rückgabe zustande (75.). Im Anschluss durfte sich auch Hodroj den Applaus des eigenen Anhangs abholen, Kevin Krumm kam für ihn auf das Feld – welches Kaminski keine Minute später verlassen musste, Gansloweit zückte die Ampelkarte gegen den Verteidiger (77.). Spätestens jetzt war der Drops gelutscht, beide Mannschaften ließen die Partie daraufhin mehr oder weniger auslaufen. Fünf Minuten vor dem Ende ging Leon Pursian im Strafraum zu Boden, der Pfiff blieb aus (85.). Den Schlusspunkt setzten die Sportfreunde dann mit einem Eckball, den Ticha in der Mitte nur knapp verpasste (90.). Danach war Schluss, Gansloweit pfiff die Begegnung überpünktlich ab.
Die Sportfreunde Siegen gewinnen am Ende verdient in der Wattenscheider Lohrheide und fahren nach zehn Jahren wieder einen Sieg gegen die SG ein. Disziplin und Effizienz legen den Grundstein für den Erfolg in der Fremde, der die Siegener vorläufig auf Rang acht befördert. Bereits am Gründonnerstag geht es weiter für die Nehrbauer-Elf, wenn die SpVgg Erkenschwick ihre Zelte in Siegen aufschlägt.