Die Sportfreunde Siegen gewinnen das zweite Heimspiel rund um Ostern am Ostermontag (01.04.) und legen den Gästen aus Bövinghausen beim 5:0 (2:0)-Erfolg nachträglich ein paar Eier ins Nest. Die Nehrbauer-Schützlinge bleiben in der Rückrunde weiter ungeschlagen und feiern den höchsten Sieg seit über fünf Jahren.
Ein seichter, beständiger Nieselteppich hatte sich am Ostermontag rund um die Anpfiffzeit über das Siegener Leimbachstadion gelegt. Mit marginaler Verzögerung pfiff das Gespann um Denis Magne die Partie vor 809 Zuschauern an, wo die Sportfreunde direkt den Weg gen Bövinghausener Tor suchten. Jannik Krämer eroberte das Spielgerät an der rechten Strafraumkante und bereitete so den Weg für den ersten Eckball des Spiels. Den brachte Mats Scheld von rechts in die Box, Eroberer Krämer vollstreckte in der Mitte nach Weiterleitung von Lars Schardt zum Blitzstart für die Sportfreunde (2.). Die ganz in Schwarz auflaufenden Siegerländer zeigten sich vom Anpfiff an wach und agil. Malik Hodroj ging ins Powerdribbling, der Ball wurde auf tief-nassem Rasen dann aber etwas zu schnell (7.). Zwei Minuten später wurde Hodroj mustergültig bedient und hob die Murmel über Senderovic in die Maschen, das Gespann hatte jedoch auf Abseits entschieden (9.).
Vier Eier im Nest, zwei zählen
Wiederum keine 120 Sekunden später wurde Scheld im Mittelfeld viel Platz angeboten, der Stratege trieb die Pille ein paar Meter und packte dann den linken Hammer aus: unhaltbar schlug der Ball in der linken Ecke ein (11.). Die Gäste derweil zeigten sich erst nach rund 25 Minuten das erste Mal gefährlich. Eine Flanke von links fand im Strafraum einen Abnehmer, der Ball zog nur knapp am rechten Winkel vorbei (24.). Eine halbe Stunde war gespielt, da zappelte das Leder bereits das vierte Mal im Netz. Aber auch der Treffer von Lars Schardt, der nach Vorzeit von Krämer und Vorlage von Hodroj nur noch den Fuß reinzuhalten brauchte, wurde aufgrund einer Abseitsstellung nicht anerkannt (29.). Die Sportfreunde, sie hatten richtig Lust an diesem Feiertag. Scheld sah auf Höhe der Mittellinie, dass Senderovic weit vor seinem Kasten stand und brachte das Leder direkt Richtung Tor. Der Schlussmann war rechtzeitig wieder zurück (31.).
Kamen die Gäste einmal durch, war die Sportfreunde-Hintermannschaft wachsam und bereinigte die Situation mit der nötigen Ruhe. Nach Standards entwickelte Bövinghausen ebenfalls nicht so richtig Durchschlagkraft; bezeichnend dafür eine Möglichkeit von der linken Strafraumkante, wo Regäsel die von Hodroj gebildete Ein-Mann-Mauer traf. Wenig später hatte Scheld das 3:0 für seine Farben auf dem Fuß, traf den Ball, der von der linken Seite auf den Elfmeterpunkt kam, aber nicht perfekt (37.). Kurz vor der Halbzeit dann noch zwei Aktionen der Gäste: zunächst ging Monteiro mit etwas Glück durch die Siegener Abwehr, verdaddelte den Abschluss aber komplett (43.). Nur eine Minute später bolzte Kapitän Regäsel, der zuvor bereits wegen Meckerns den Gelben Karton gesehen hatte, die Pille weg – Magne zeigte dem Ex-Profi quasi mit dem Halbzeitpfiff die Ampelkarte (44.).
Doppelpack Scheld
Mit Beginn des zweiten Abschnitts ließ die Nehrbauer-Elf die Zügel etwas lockerer, ohne dabei einen Hauch der an den Tag gelegten Souveränität einzubüßen. Nach wie vor blieb es ein Spiel auf ein Tor; allein, die Vorentscheidung, sie fehlte. Die Gäste aus Bövinghausen auf der anderen Seite schrieben sich und die Partie noch nicht ab und versuchten auch mit einem Mann weniger noch einmal, heranzukommen. Zunächst aber durften sie sich bei Keeper Senderovic bedanken, der stark das dritte Gegentor verhinderte (54.). Kurz darauf legte Schardt den Ball sehenswert per Scorpion-Hacke weiter zu Hodroj, der die Murmel nicht mehr richtig unter Kontrolle bekam (56.). Nach etwa einer Stunde wechselte Coach Thorsten Nehrbauer dann doppelt und brachte erst Daniel Waldrich und Marius Zentler für Malik Hodroj und Leon Pursian (59.), wenig später noch Jacob Pistor für Lars Schardt (65.).
Die Krönchenstädter bekamen weiter gute Möglichkeiten, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Thies fing eine Flanke ab, die Sportfreunde konterten anschließend über die linke Seite, spielten die Situation aber zu kompliziert aus (71.). Drei Zeigerumdrehungen später startete Waldrich in die Tiefe und verpasste das Ei um Haaresbreite (74.). Nur Momente später war es dann erneut Scheld, der den Deckel auf die Partie machte: Arthur Tomas gewann das Spielgerät am eigenen Strafraum und spazierte es unbedrängt bis zur gegnerischen Box. Im richtigen Moment gab er den Ball auf Pistor weiter, der auf Tomas zurück legte. Statt selbst den Abschluss zu nehmen, spielte Tomas den Ball noch einmal nach links, von wo aus er wieder in die Mitte kam. Dort ließ sich Scheld nicht zwei Mal bitten und legte die Murmel überlegt in die linke Ecke (76.).
Joker-Hase Pistor sticht zweifach
Die Messe war nun endgültig gelesen, die Nehrbauer-Elf dachte aber nicht daran, das Zocken aufzuhören. Nachdem Mats Scheld mit Andre Dej abklatschte und sich den verdienten Applaus des Siegener Publikums abgeholt hatte, stieg Tobias Filipzik nach einer butterweichen Flanke von links höher als alle anderen und setzte die Murmel denkbar knapp am Kasten vorbei (83.). Nur zwei Minuten später machten es die Sportfreunde dann durch den eingewechselten Pistor genauer: von Georgios Mavroudis in Szene gesetzt, machte er bei seinem überlegten Schuss in die linke Ecke keine Gefangenen (85.). In der Folge bekam auch Yannick Freischlad noch Spielminuten, er kam für Filipzik aufs Feld (86.). Krämer rotierte so für die letzten Minuten in die Innenverteidigung.
Beinahe bestraften die Gäste sich kurz vor dem Ende der Partie noch durch ein Eigentor, Senderovic ließ beim Klärungsversuch, der aus kurzer Distanz auf seinen Kasten kam, sensationell die linke Pranke rausschnellen (89.). Ein fünftes Mal musste der Gästekeeper dennoch hinter sich greifen: nach einer Flanke von rechts stand Pistor am Fünfer völlig richtig und vollstreckte zum 5:0-Endstand (90.).
Die Sportfreunde Siegen schicken den Gast aus Bövinghausen mit einem verdienten 5:0-Heimerfolg auf die Rückreise nach Dortmund und bleiben in der Rückrunde weiterhin unbesiegt. Gleichzeitig markiert der Sieg am Ostermontag das deutlichste Ergebnis seit über fünf Jahren (6:0 über den FC Gütersloh). Am kommenden Wochenende reisen die Sportfreunde in die Fremde zur TSG Sprockhövel, die sich wie Bövinghausen am unteren Ende der Tabelle befindet und nach einem 0:3 in Erkenschwick als Vorletzter weiter um den Ligaverbleib kämpft.