Am 27. Spieltag der Oberliga Westfalen gastieren die Sportfreunde Siegen kommenden Sonntag (07.04.) bei der abstiegsgefährdeten TSG Sprockhövel. Trainer und Mannschaft denken nicht daran, die Zügel zu lockern.
„In den Spielen, wo ich sie gesehen habe, habe ich sie stärker wahrgenommen als die aktuelle Tabellenposition sie ausweist“, wundert sich Sportfreunde-Coach über den Fall der TSG, „diese Saison läuft es nicht so richtig rund. Die letzten Jahre haben sie sich eigentlich als Mittelfeldmannschaft in der Oberliga etabliert und verrichten dort eine sehr gute Arbeit. Immer wieder bringen sie junge Talente zum Vorschein, die den Sprung schaffen. Gekrönt haben sie die Leistung seinerzeit mit dem Aufstieg in die Regionalliga.“ Einer der Dinos der Oberliga Westfalen – die TSG belegt Platz zehn des ewigen Tableaus – zeigte sich in den vergangenen Spielzeiten stets außerordentlich heimstark und wird sich auch im Duell mit den Sportfreunden „mit aller Macht wehren. Sie sind noch in Schlagdistanz zum rettenden Ufer. Wir müssen dagegen halten und unser eigenes Spiel durchbringen.“
Physisches wie psychisches Training
Angesichts eines eher ungewohnt-ruhigeren Fahrwassers, durch das die Sportfreunde dieser Tage mäandern, sehen Nehrbauer und sein Team die sich daraus ergebenden Möglichkeiten und verfolgen diese mit aller Geradlinigkeit: „Die Ruhe tut dem Verein sicherlich mal etwas gut, das war die letzten Jahre nicht unbedingt der Fall. Wir haben es relativ früh in ruhigere Gefilde geschafft und können nun mit der nötigen Ruhe weiter arbeiten. Diesen Vorteil nutzen wir.“ Auch, wenn es auf den ersten Blick um die Goldene Ananas zu gehen scheint, verrät das Auftreten der Mannschaft dem Trainerteam eine Menge. „Es gibt null Gründe für einen Leistungsabfall. Vielmehr geht es darum, sich für die Sportfreunde Siegen oder andere Vereine zu empfehlen. Wir wollen uns weiterentwickeln und müssen die Spannung oben halten. Siegermentalität lässt sich trainieren.“ Allgemein ist das psychische Training derzeit ein großer Bestandteil der Arbeit Nehrbauers auf dem Trainingsgelände, bei welchem ersichtlich wird, „wer sich Woche für Woche fokussieren, wer Woche für Woche seine Leistung abrufen kann.“ Der Coach zieht dabei das oft zitierte Bayern-Gen zur Veranschaulichung heran: „Diese Mentalität braucht es; den Willen, jedes Spiel gewinnen zu wollen. Das gelingt natürlich nicht immer, aber man muss die Art und Weise leben. Wenn wir die Aufgaben innerhalb der Mannschaft erfüllen, erzielen wir auch positive Ergebnisse.“
Waldrich: jetzt die Weichen stellen
Kapitän Daniel Waldrich funkt diesbezüglich mit seinem Trainer auf derselben Frequenz. Der aktuellen Platzierung des Gegners jedenfalls misst die Nr. 10 keine Bedeutung bei: „Kellerkind ist so ein Begriff, der den Leuten schnell von den Lippen geht. Wir hatten eines dieser sogenannten Kellerkinder vor zwei Wochen zuhause zu Gast und haben uns da sehr schwer getan.“ In der Oberliga ist demnach jedes Spiel schwer und nur durch absolute Leistung positiv zu gestalten: „Wenn Du keine 100% abrufst, dann holst Du eben nur einen Punkt gegen Mannschaften, die in der Tabelle etwas weiter unten stehen.“ In der TSG Sprockhövel sieht Waldrich eine „junge, spielstarke Mannschaft“, die einen guten Ball zocken kann.
Kernelement ist, die eigenen Tugenden auf den Platz zu bringen – und das weit über die 90 Minuten am Sonntag hinaus: „Wir wollen weiter an die letzten Wochen anknüpfen. Aktuell ist es einfach geil und macht unheimlich Spaß.“ Die sagenumwobene Goldene Ananas, für die sich die Sportfreunde bewerben, lässt der Kapitän dabei nicht als Ausrede gelten. „Selbst wenn es nur um die Goldene Ananas geht, macht es deutlich mehr Spaß, Spiele zu gewinnen. Die Trainingswoche wird dadurch positiver, allgemein bekommst Du ein positiveres Gefühl Es geht um Weiterentwicklung.“ Die Spannung und Motivation muss und wird demzufolge hoch gehalten, wie „Waldi“ versichert: „Wir ziehen alle an einem Strang und wollen jetzt die Weichen für die kommende Spielzeit stellen. Wir haben jetzt die Gelegenheit, noch konstanter zu werden und bei Saisonbeginn keine Anlaufzeit zu benötigen, wenn wir die Abläufe bereits jetzt verinnerlichen.“ Deshalb, ist sich Waldrich sicher, wird auch die Serie mit und nach dem Gastspiel bei der TSG weiter Bestand haben.
Blick ins Lazarett
Neben den länger verletzten Yu Sato und Eli Pinner haben Nehrbauer und Yesilcay für das Gastspiel in Sprockhövel keine weiteren Ausfälle zu kompensieren. Markus Pazurek hat derweil das Warm-Up mit der ersten Elf bestreiten und wird im Abschlusstraining weitere Inhalte mit der Mannschaft absolvieren können. Seine Rückkehr auf das Rasengrün wird nicht mehr allzu lange dauern.
sport|freunde|total // Liveticker
Nicht nur die Heimspiele der Sportfreunde Siegen werden nunmehr durch sporttotal.tv in bewegten Bildern begleitet. Auch die TSG Sprockhövel bietet allen Interessierten diesen Streaming-Service an: unter https://sporttotal.tv/de/events/b25fb369-877e-4066-8cd1-7b49289477c2 gelangt ihr zum Spiel und könnt bequem von der Couch aus oder mobil mit den Sportfreunden fiebern.
Falls das Bewegtbild aus Gründen nicht umzusetzen ist, bildet der Verein das Spiel wie gewohnt via Liveticker auf FuPa ab. Die Adresse für ausgezeichnete Inhalte lautet in diesem Fall https://www.fupa.net/match/tsg-sprockhoevel-m1-sportfreunde-siegen-m1-240407. Der vereinsinterne Kanal hat es im Monat März FuPa-weit unter die zehn besten Ticker geschafft – für informatives Kurzweil ist in jedem Fall gesorgt.
Vor dem Duell gegen die Sportfreunde am Sonntag (Klein-Arena, Eickerstr. 23, 45549 Sprockhövel) war die TSG unter der Woche donnerstags gegen die ebenfalls bedrohte SG Wattenscheid 09 gefordert und trotzte den Nullneunern zuhause nach eigener Führung immerhin noch ein 1:1-Unentschieden ab. Gegen die Sportfreunde trat man bisher 16-mal an und liegt in der Statistik auch nach der 0:3-Niederlage aus dem Hinspiel deutlich vorn (4/4/8, 22:30).
Gründe, an der Serie festzuhalten, gibt es also genügend. Sattelt die Fahnen und schwingt die Hüften! Anpfiff der Partie ist um 15 Uhr. Life is live, ihr wisst Bescheid!