Die Sportfreunde Siegen beweisen im Gastspiel bei Victoria Clarholz am Pfingstmontag (20.05.) einmal mehr ihre Standardstärke und entführen beim 2:2 (1:1)-Unentschieden nach zweimaligem Rückstand im dritten Anlauf den ersten Punkt aus dem Holzhofstadion.
Aufgrund der Blessuren aus dem Kreispokalspiel unter der Woche sah sich Coach Thorsten Nehrbauer gezwungen, seine Elf etwas umzubauen. Mats Scheld fiel komplett aus, Rikuhei Nabesaka und Jubes Ticha nahmen zunächst mit der Bank vorlieb. Tobi Fiipzik bildete die Innvenverteidigung mit Jannik Krämer.
Unter sehr guten äußerlichen Bedingungen meldeten sich die die Gastgeber früh das erste Mal im Strafraum der Sportfreunde an, Bibleka war zur Stelle (5.). Auf der Gegenseite ließ Andre Dej eine erste Fackel aus dem Rückraum ab (7.), die aber ebenso über das Tor flog wie der Versuch von Malik Hodroj (17.). Das Spiel benötigte eine gute halbe Stunde, um ein wenig Fahrt aufzunehmen. Die Dose öffnen sollte dann ein kleines Gastgeschenk: Krämer verlor den Ball im Aufbauspiel, Victorias Büscher spitzte dazwischen und schob aus größerer Entfernung am vor seinem Kasten stehenden Julian Bibleka ein (26.). Wenig später regelte mit dem ruhenden Ball eine der ausgewiesenen Stärken der Siegerländer jedoch den schnellen Ausgleich. Infolge eines Eckballs von rechts stieg Fiipzik am höchsten und köpfte zum 1:1 ein (32.).
Sportfreunde überlegen
Die Nehrbauer-Elf erarbeitete sich nach und nach mehr Spielanteile, blieb offensiv allerdings die eine oder andere Idee schuldig. So schnell sie die Bälle im Mittelfeld eroberten, so wenig wussten sie im Anschluss bisweilen mit der Pille anzufangen – das Fehlen des Regisseurs machte sich deutlich bemerkbar, auch nach dem Seitenwechsel. Ohne personelle Veränderungen begingen die Sportfreunde die letzte Dreiviertelstunde in der Fremde, Dej setzte die nächste Rakete ab (48.). Beide Mannschaften kamen Dann und Wann bis zum Sechzehner durch, für die feldüberlegenen Sportfreunde tat sich aber auch nach der Pause zunächst keine Lücke auf.
Den Platz, der der Victoria nach einer Stunde angeboten wurde, nutzten die Hausherren dann allerdings prompt: Unbedrängt konnte der Ball durch das Mittelfeld nach außen getragen werden, in der Mitte traf Büscher zur erneuten Führung für seine Elf (61.). Die Nehrbauer-Elf sonnte auf die direkte Antwort und zauberte am linken Strafraumneck eine sehenswerte flache Freistoßvariante aus dem Hut, welche eine weitere Ecke einbrachte. Nach mehreren Flanken packte Drücker im Victoria-Gehäuse zu (65.). Wenige Minuten später war für Filipzik, den es zuvor bereits schon einmal erwischt hatte, frühzeitig Schuss.
Patschu vom Punkt
Es dauerte bis zur 81. Minute, ehe es den Krönchenkickern gelang, Hitze zu generieren. Einen fälligen Freistoß aus vielversprechender Situation runde 18 Meter zentral vor dem Tor schaufelten sie in die Mauer – Schiedsrichter Henry Schröder zeigte ohne zu zögern auf den Punkt, Handelfmeter. Markus Pazurek trat zum Ball und schob die Pille ganz cool in die rechte Ecke (81.). Kurz darauf bekam Patschu Feierabend, er klatschte mit Jacob Pistor ab, ebenso wie Lars Schardt mit Benit Dinaj. Fünf Minuten vor dem Ende durfte sich dann auch Keeper Bibleka auszeichnen: Einen eigenen Eckball vertändelten die Siegerländer, der Ball wurde auf links auf die Reise geschickt und kam in der Mitte an, wo Bibleka nach einem Flachschuss den Fuß raus schnellen ließ und den Rückstand verhinderte (85.).
Bis auf einen Freistoß für Clarholz, den Bibleka wohl sicher gehabt hätte, wäre er auf das Tor gekommen, tat sich im Anschluss nicht mehr viel auf dem Gütersloher Rasen, sodass die Sportfreunde Siegen im dritten Aufgriff im Holzhofstadion den ersten Zähler mit ins Siegerland nehmen können. Durch die gleichzeitige Niederlage Vredens rückt die Nehrbauer-Elf auf Rang sieben der Oberliga Westfalen vor.