Die Sportfreunde Siegen gewinnen ihren letzten Test vor dem Ligastart am Samstagmittag (03.08.) gegen Westfalenligist Lüner SV in der Höhe verdient mit 5:1 (3:0). Zwei Alutreffer und ein vergebener Elfmeter verhindern ein höheres Ergebnis.
Früh wurde den 203 Zuschauern im Leimbachstadion – der Test wurde kurzfristig nach Siegen verlegt – deutlich, wie sich die 90 Minuten auf dem Feld zeigen würden. Unter der Leitung von Mathias Gerlach machten die Sportfreunde von Beginn an allen voran über die linke Seite Druck. Verzog Cagatay Kader seine erste Annäherung noch deutlich, nickte er eine Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld von Mats Scheld lässig zur frühen Führung ein (4.). Im Anschluss liefen die Siegener weiter früh an und pressten den Lüner SV tief in dessen eigener Hälfte. Markus Pazurek brachte die Murmel scharf in die Mitte, fand aber zunächst keinen Abnehmer. Im Nachgang parierte Lemke den Schlenzer von Kyere – der nur wenig später seinen Gegenspieler an der Eckfahne verlud und seinen Kapitän in der Mitte bediente. Der Abschluss flog ein gutes Stück über den Kasten (10.).
Scheld ans Alu, Scheld in den Giebel
Es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor, Lünen hatte alle Hände und Beine voll damit zu tun, die Bälle zu verteidigen. Nach feiner Vorarbeit Pazureks parierte Lemke den Versuch von Leon Pursian zur Ecke, die folgenlos blieb (14.). Auch die nächste Aktion ging von Patschu aus: Sein Ball auf Arthur Tomas leitete den nächsten Angriff ein, die Murmel wanderte von der linken Seite in den Strafraum und zu Kader, der das 2:0 auf dem Fuß hatte, die Möglichkeit jedoch vergab (19.). Warum man die Sportfreunde nicht in unmittelbarer Nähe des Sechzehners zu Fall bringen sollte, zeigte Scheld dann nach einer knappen halben Stunde: Nachdem Kyere gehalten worden war, nahm der Kapitän Maß und zirkelte das Leder schlitzohrig ans Aluminium der kurzen Ecke (27.).
Das zweite Tor, es war überfällig. Den nächsten Versuch startete erneut Pursian, der den Ball aus kurzer Distanz ebenfalls nicht am Keeper vorbei bekam (37.). Vor der Pause sollte sich die Nehrbauer-Elf dann doch noch belohnen: Zunächst erhöhte Kader auf 2:0 (42.), mit dem Pausenpfiff stellte Scheld, der es im zweiten Versuch noch ein paar Millimeter genauer machte, durch einen direkt verwandelten Freistoß in den rechten Giebel auf den 3:0-Pausenstand.
Mavroudis überlegt, Pazureks Alu-Pech
In die zweite Spielhälfte gingen die Siegener mit einer Änderung, Danielle Werlein kam für den angeschlagenen Kyere in die Partie. Die Krönchenkicker machten auf dem Rasen sodann weiter, wie sie aufgehört hatten. Während der erste Schussversuch noch geblockt wurde, kam Georgios Mavroudis aus dem Rückraum und legte das Leder aus der zweiten Reihe überlegt ins lange Eck, Lemke war ohne Chance (48.). Chancenlos wäre der Lüner Schlussmann wohl auch gegen Pazureks Kopfball gewesen; die Querlatte verhinderte den nächsten Einschlag (56.). Zuvor hatte er den Schuss von Kader noch sehenswert zur Ecke abwehren können.
In der Folge gab es die nächsten Wechsel bei den Leimbachtalern, Malik Hodroj kam kurz vor Andre Dej und Jannik Krämer aufs Leimbachgrün. Dem Treiben auf dem Rasen tat das keinen Abbruch, die Sportfreunde spielten weiter gefällig nach vorne, während die Gäste kaum mal über die Mittellinie kamen. Der eingewechselte Hodroj zog hernach den Turbo an und holte einen Eckball heraus, den der ebenfalls frische Dej in die Box schlug. Hodroj gab per Hacke weiter zu Jubes Ticha, dessen Versuch geblockt wurde und final bei Kader landete, der den Ball am Kasten vorbei drosch (66.). Der Doppelpacker hatte kurze Zeit später dann ebenso Feierabend wie der Rest der verbliebenen Sportfreunde, Nehrbauer tauschte das restliche Personal und brachte in Abraham Boateng auch einen Testspieler aufs Parkett. Der Angreifer musste den Rasen nach wenigen Minuten jedoch verletzungsbedingt wieder verlassen, die Sportfreunde die Partie mit einem Mann weniger beenden.
Sportfreunde-Standards brandgefährlich
Auf dem Feld machte sich dieser Umstand indes nicht bemerkbar, es spielte nach wie vor nur Rot-Weiß. Kevin Krumm tankte sich auf der linken Seite durch und suchte in der Mitte Schardt, der zur Ecke geblockt wurde. Die Hereingabe von Dej fand den Scheitel von Krämer, der der Pille die entscheidende Richtung in die lange Ecke gab (77.). Das halbe Dutzend schien zu diesem Zeitpunkt nur eine Frage der Zeit. Dej nahm sich einen Freistoß direkt, Lemke flog in die linke Ecke und fischte das Leder noch heraus. Nur Momente später entschied Gerlach auf Strafstoß für die Nehrbauer-Elf. Schardt trat an und verlud Lemke, der den Ball mit seinem Fuß noch leicht erwischte und den Ball so an die Latte lenke (82.) – das dritte Mal Alupech für die Sportfreunde in dieser Partie. Damit nicht genug, bekamen die Gäste im direkten Gegenzug selbst einen Elfmeter zugesprochen. Zimpel und Hodroj verhedderten sich ineinander, Filipzik blieb nur das Foulspiel. Der Ball flog in die rechte Ecke, Weis war unterwegs in die linke (83.). Den Schlusspunkt setzte Hodroj kurz vor dem Ende, als er am Fünfereck zum Schuss kam und Lünen-Keeper Lemke ein letztes Mal zum Eingreifen zwang (88.).
Die Sportfreunde Siegen gewinnen dominant-souveräne 90 Generalprobeminuten gegen den Westfaligisten Lüner SV am Ende hochverdient mit 5:1 und scheitern zusätzlich drei Mal am Aluminium.
Wat sachste?
Thorsten Nehrbauer
„Gut war, wie souverän und dominant wir aufgetreten sind und dass wir klar gewonnen haben. An der Chancenverwertung und Konsequenz müssen wir noch ein wenig arbeiten. Da gibt es noch Luft nach oben. Dennoch habe ich viele Positive Dinge gesehen. Das Gegentor darf uns so natürlich nicht passieren.“