Die Sportfreunde Siegen gewinnen das Erstrunden-Westfalenpokal-Spiel beim Westfalenligisten RSV Meinerzhagen am Mittwochabend (14.08.) mit 2:0 (0:0). Besonders im ersten Abschnitt halten die Sauerländer gut dagegen.
Sportfreunde-Coach Thorsten Nehrbauer setzte das Vorhaben, dem zweiten Anzug im Duell gegen die Sauerländer Spielzeit geben zu wollen, in großen Teilen um: Auf acht Positionen zeigte sich die Elf gegenüber dem Heimauftakt in der Oberliga gegen Lippstadt am vergangenen Wochenende verändert; lediglich „Gigi“ Mavroudis, Jubes Ticha und Rikuhei Nabesaka verblieben in der Startelf.
Die ersten Minuten auf dem Meinerzhagener Kunstrasen zeigten sich bisweilen zerfahren. Der eine Klasse in der Westfalenliga spielende Gastgeber spielte munter mit, die Sportfreunde kamen zunächst nicht zwingend in die gefährlichen Räume. Die erste größere Gelegenheit entstand passenderweise aus einer Standardsituation: André Dej löffelte das Ei von der rechten Seite auf den Elfmeterpunkt zu Lars Schardt, der den Ball gute drei Meter über das Tor bugsierte (10.). Einige Minuten später bot sich Danielle Werlein Platz, der Flügelflitzer tankte sich bis in den Strafraum und wurde beim Schuss noch entscheidend geblockt (17.). Auf der Gegenseite bot sich dem RSV die bis dahin beste Chance des Spiels, als Mateo Drljo sich etwas verschätzte (21.).
Hodroj erst mit Fackel ans Gebälk, dann überlegt unten links
Mitte der ersten Hälfte wurden die Krönchenkicker aktiver und kreierten sich weitere Gelegenheiten. Zunächst hielt RSV-Keeper Wroblewski seine Farben mit einer Glanzparade im Spiel, wenige Momente später klärten seine Vorderleute einen Kopfball Werleins auf der Linie (24.). Meinerzhagen steckte derweil nicht auf und wurde selbst via Standard gefährlich: Nach einem Eckball an den Fünfmeterraum verpasste der RSV den Ball in der Mitte nur um Millimeter (27.). Auf der anderen Seite packte Malik Hodroj in einer ersten Hälfte auf Augenhöhe in unnachahmlicher Manier eine Fackel aus, die an den Querbalken klatschte (29.). Nach diesen hektischen Minuten kontrollierten die Siegener Sportfreunde das Geschehen an der Oststraße wieder, beide Mannschaften wurden indes nicht mehr allzu zwingend bis zu Bramkamps Pausenpfiff.
Die zweite Hälfte begingen beide Vereine zunächst ohne personelle Veränderungen. Die erste Annäherung bot sich den Sportfreunden nach einer Freistoßflanke von Dej auf links, in der Mitte verpasste Werlein die Murmel nur knapp (53.) und köpfte nach Dej-Ecke zu mittig (55.). Genauer machte es Hodroj wenige Minuten später: Nach einer Doppelchance für Jannik Krämer, dem der Abschluss aus dem Innenpfosten wieder auf das Feld sprang, kam Hodroj aus dem Rückraum und packte das Leder aus rund 20 Metern humorlos in die linke Ecke (58.). Nachfolgend köpfte Lars Schardt kurz vor der Einwechslung Justin Adozis, der für Werlein in die Partie kam, aus vielversprechender Position neben den RSV-Kasten (63.).
Kyere krönt Siegener Zielverwaltung
Für die letzten gut zwanzig Minuten brachte Nehrbauer Markus Pazurek und Tim Zimpel in die Partie. Seine Mannschaft spielte derweil weiter nach vorne und hatte durch den eingewechselten Adozi erneut das zweite Tor in Reichweite; dem Youngster versprang der Ball nach starker Eroberung jedoch etwas (72.). Bis kurz vor Schluss blieben die Hausherren in der zweiten Hälfte offensiv Vieles schuldig, die Sportfreunde konnten die knappe Führung ohne größere Mühe verwalten. Den letzten Torhunger ließen dabei auch die Krönchenstädter vermissen, sodass es bis zur letzten Minute spannend blieb an der Meinerzhagener Oststraße. Mit dem Abpfiff sorgte der kurz zuvor ins Spiel gekommene Derrick Kyere nach feinem Lauf für die späte Entscheidung (94.).
Die Sportfreunde Siegen erringen beim Westfalenligisten RSV Meinerzhagen einen 2:0-Arbeitsseig und ziehen in die zweite Rundes des Westfalenpokals ein. Dort wartet im September mit Türkspor Dortmund einer der letztjährigen Aufsteiger in die Regionalliga West.
Wat sachste?
Thorsten Nehrbauer
»Es war das erwartet schwere Spiel. Meinerzhagen hat das in der ersten Hälfte sehr gut gemacht. Wir haben mit einer Mannschaft gespielt, die so noch nie zusammen agiert hat. Von der ersten Hälfte hätte ich trotzdem mehr erwartet und habe das in der Kabine auch deutlich gemacht. Da hat die Aggressivität und Bissigkeit in den Zweikämpfen gefehlt. In der zweiten Halbzeit haben wir die Chancen und Tore dann erzwungen und das Spiel gegen einen sehr guten Westfalenligisten am Ende verdient gewonnen. Was wir aus dem Spiel mitnehmen ist, dass wenn wir nicht mit 100% bei der Sache sind, es gegen jeden Gegner schwer wird. Das haben wir heute über 45 Minuten gezeigt und es hat gereicht – in der Liga wird das nicht ausreichen.«