Tor vernagelt: Hochüberlegener SFS unterliegt im Jubiläumsspiel

Die Sportfreunde Siegen unterliegen am Freitagabend (06.09.) vor der sagenhaften Kulisse von 3870 Zuschauern trotz einer Vielzahl an Chancen unglücklich mit 0:1 (0:0) gegen die SG Finnentrop/Bamenohl. Markus Pazurek fällt aus.

Lange vor dem Anpfiff füllte sich das Leimbachstadion über den Haupt- und den Waldeingang beträchtlich – am Ende in einer Weise, dass sich der Anpfiff der Partie wegen des anhaltenden Andrangs um zehn Minuten nach hinten verschob. Währenddessen nahmen Georgios Mavroudis und Danielle Werlein gegen ihren Ex-Verein zunächst auf der Bank Platz.

 

Die Elf von Thorsten Nehrbauer, erstmals in den orange-blauen Jubiläumstrikots auf dem Rasen, machte dabei früh und eingebettet in eine atemberaubende Choreo deutlich, wohin die Reise gehen sollte. Einen Eckball von rechts schob Jannik Krämer knapp am Kasten vorbei (4.). Es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor, die Sportfreunde liefen hoch an und provozierten Ballgewinne. Allein, an der letzten Konsequenz mangelte es. Patschus Kopfball kam mit wenig Druck daher (7.), Derrick Kyere verpasste nach gutem Dribbling den richtigen Moment (10.). Während die Gäste ausschließlich auf Konter lauerten, näherten sich die Krönchenkicker weiter an – und wie: Mats Scheld hatte auf halblinks Platz und drückte ab, der Ball klatschte an den rechten Pfosten (21.). Keine zwei Minuten später spitzelte der Kapitän in der Box mit dem Fuß dazwischen, Gäste-Keeper Taach kam irgendwie noch an die Murmel und parierte (23.).

 


 

 


Wechselgesänge im Leimbachtal

Die Sportfreunde erarbeiteten sich viele Standards, immer wieder aber grätschte an diesem Abend noch ein Finnentroper Kopf oder Bein in die Parade. Auszeichnen konnte sich auch Taach nach einem satten Abschluss Schelds erneut, der Keeper wehrte den strammen Schuss zur Ecke (30.). Unter Wechselgesängen der beinahe 4000 Zuschauer  im Leimbachstadion hier der Gast weiterhin die Null; Nabesakas Abschluss aus der zweiten Reihe zischte am linken Pfosten vorbei (38.).

 

Mit Wiederbeginn dann knallte es im Siegener Stadionrund: Über mehrere Minuten hinweg hagelte es Geburtstagssalven von links und rechts – ein weiteres Mal wurden Momente für die Ewigkeit geschaffen. Personell unverändert machten sich die Sportfreunde hernach auf, weitere Chancen zu kreieren. Eine Halbfeldflanke des Kapitäns würde auf nassem Geläuf nach Aufsetzer gefährlich (51.), Jubes Tichas Versuch geriet zu zentral (55.). Dazwischen zeigten sich die Gäste ein Mal in der Siegener Hälfte – und bestraften die Passivität der Sportfreunde-Hintermannschaft prompt: Nachdem André Weis den ersten Schuss aus linker Position noch stark abwehren konnte, drosch Dier den Ball aus kurzer Distanz in die Maschen und stellte damit den Spielverlauf auf den Kopf (52.).

 


 

 


Sportfreunde-Powerplay

Die Sportfreunde schnürten die Gäste nach dem Gegentor erst recht in die eigene Hälfte und drängten auf die schnelle Antwort. Kyere setzte sich links durch und gab den Ball scharf in die Mitte, wo Patschu um Haaresbreite verpasste (57.). Nehrbauer reagierte und brachte in Yannick Debrah und Danielle Werlein neue offensive Kräfte (62.). Flo Mayer, der wie Nebenmann Ticha immer wieder Zug nach vorne hatte, setzte in der Folge zu einem Powerlauf an, traf bei seinem Abschluss jedoch den eigenen Mann (64.). Zwei Zeigerumdrehungen später setzte der eingewechselte Werlein die Kirsche rechts neben den Kasten (66.). Auch der ebenfalls frische Debrah und Scheld zielten ganz knapp vorbei (69./70.). Der Ausgleich, er wäre längst überfällig gewesen. Allein, die Kugel wollte nicht ins Netz. Mit noch 15 Minuten Restzeit auf der Uhr setzte Scheld einen direkten Freistoß ans Außennetz.

 

Nehrbauer brachte in Justin Adozi den nächsten Offensiven, der sich gleich bei einer Doppelchance einbrachte – weiterhin stand jedoch die Null (79.). Kurz zuvor war der Rote Karton gegen die Gästebank verhängt worden, nachdem von dort ein zweites Spielgerät auf das Feld gelangt war. Wenig später bekam Routinier Markus Pazurek auf Höhe der Mittellinie einen Tritt ab und schleppte sich humpelnd in Richtung Außenlinie, wo ihn die Kräfte schließlich verließen. Nach kurzer Behandlung wurde Patschu in die Kabine getragen, ein MRT-Termin ist für kommenden Montag anberaumt.

 


 

 


Krönchenkicker rennen vergeblich an

Das Spiel kannte auch in den Schlussminuten nur eine Richtung. Ticha versuchte es aus dem Rückraum direkt – drüber (86.). Der kurz zuvor aufs Feld gekommene Tobi Filipzik schraubte sich darauf folgend nach einer Flanke von links hoch, platzierte die Murmel aber zu mittig (89.). Zuvor spielten die Gäste die sich bietenden Konterräume schlampig aus und liefen zwei Mal ins Abseits. Bereits in der Nachspielzeit bekamen die Sportfreunde einen weiteren Standard zugesprochen, Scheld machte es direkt – erneut  war bei Taach Endstation (92.).

 

Weil die letzte gefährliche Aktion den Sportfreunden wegen eines Stürmerfouls weggepfiffen wurde, endet das Jubiläumsspiel gegen den Nachbarn aus dem Sauerland maximal unglücklich mit 0:1. „Nicht das Ergebnis, das wir alle wollten“, so Co-Trainer Sergen Yesilcay nach dem Spiel, „aber wir gehen erhobenen Hauptes vom Feld.“ – und das vollkommen zurecht.

 

Bereits am kommenden Dienstag (10.09.) geht es für die Nehrbuer-Elf weiter, dort treffen die Sportfreunde um 19:30 Uhr im Leimbachstadion in der zweiten Runde des Westalenpokals auf den Regionalligisten TS Dortmund.

 

Match Facts

 

Sportfreunde Siegen

0:1

SG Finnentrop/Bamenohl

0:1 Dier (52.)
 
B.V.: Rot für die Gästebank (Unsportliches Verhalten, 78.)
Schiedsrichter: Denis Magne, Markus Töpfer, Luis Obertrifter.
Zuschauer: 3870.
Sportfreunde Siegen: Weis, Tomas (87. Dej), Pursian (62. Werlein), Scheld, Kyere (76. Adozi), Krämer, Schardt (62. Debrah), Ticha, Nabesaka, Mayer, Pazurek (82. Filipzik).