Eine Reise durch die Zeit – Ältestenrat besuchte Museum Wilnsdorf

Mal wieder ging es für unseren Sportfreunde-Ältestenrat auf einen gemeinsamen Ausflug, um neben der Arbeit für den Verein das Miteinander im lockeren Rahmen zu stärken. Die Idee kam dabei von Hans Peter Walther, einem langjährigen Mitglied im Ältestenrat unseres Vereins und in der Vergangenheit erfolgreichem Trainer im Jugendbereich.

Gespannt und erwartungsvoll folgten die Ältestenrat-Mitglieder den Ausführungen und Erläuterungen von Roswitha Schneider, welche seit vielen Jahren mit Führungen im Museum der Gemeinde Wilnsdorf betraut ist. Rund 3.500 Exponate sind dort auf drei Stockwerke verteilt, tragende Säulen sind Volkskunde, Kulturgeschichte und Bergbau. Diese Ausstellungsfülle erfordert den Blick der Besucher auf ausgewählte Schwerpunkte. So geben Schreiner, Bäcker, Frisör, Nähmädchen und Schuhmacher einen Einblick in die Wirtschaftswelt vergangener Zeiten. Zahlreiche Exponate gelten der Kleidung, dem jeweiligen Arbeitsplatz und den typischen Werkzeugen. Dies wird besonders deutlich bei der originellen Darstellung der Arbeit im Siegerländer Hauberg.

 

Eindrucksvoll ist auch das „Haus im Haus“, ein Fachwerkgebäude im typisch Siegerländer Stil. Mit Küche, guter Stube, Schlafkammern und Heuboden gerät die Lebenswelt einer Familie vor mehr als 100 Jahren anschaulich in den Blick. Gekachelte Badezimmer gab es noch nicht. Der samstägliche Großbadetag fand in der Zinkbadewanne statt und dies nach einer festen Rangfolge innerhalb der Familie. Vielfältige Dokumente vermitteln einen Einblick in das Volksschulleben einer einklassigen Kapellenschulen. Die Lehrpersonen mussten in der Tat echte „Schulmeister“ sein, um den unterschiedlichen Altersjahrgängen und Leistungsprofilen gerecht zu werden.

 

Einige Mitglieder des Ältestenrates konnten noch die, in Sütterlinschrift verfassten, Zeugnisse entziffern und erinnerten sich an die Kopfnoten in Betragen, Ordnung, Beteiligung am Unterricht und Fleiß. Es gab zudem noch abweichend von der heutigen Zensurenskala die Noten „ziemlich gut“, „genügend“ und „kaum genügend“. In diesem räumlichen Umfeld werden Pfarrer, Hirte, Polizist, Feuerwehrmann und Flurschütze wirklichkeitsgetreu in Szene gesetzt. Bestaunt wurden auch die zahlreichen Mineralien, Arbeitsgeräte und Dokumente zum Siegerländer Bergbau. Mit etwas Schmunzeln entdeckten die Besucher eine Urkunde, welche einen Strafkatalog für Bergleute bei ausschweifendem Lebenswandel, insbesondere Alkoholismus, vorsah.

 

Volker Meyer bedankte sich als Vorsitzender des Ältestenrates bei Roswitha Schneider für die humorvolle, überaus sachkundige und erfrischende Gestaltung der Führung. Sie gab damit dem Besuch eine besondere Qualität. Die facettenreiche Ausgestaltung des Museums ermutigt mit Nachdruck zu wiederholten Besuchen. Nähere Informationen im Internet gibt es unter: www.museum-wilnsdorf.de

 

Text: Ernst Göckus