Die Sportfreunde Siegen schlagen die Zweitvertretung des SC Preußen Münster am Sonntagnachmittag (17.11.) in einem hochdramatischen Schlussakt unter dem Strich nicht unverdient mit 2:1 (0:0) und verteidigen den zweiten Platz der Oberliga Westfalen. Kader hat die prompte Antwort parat.
Eine Änderung nahm Sportfreunde-Coach Thorsten Nehrbauer im Vergleich zum Erfolg im Westfalenpokal unter der Woche gegen die Zweitvertretung des SCP vor, Lars Schardt stürmte anstelle von Danielle Werlein. Shaibou Oubeyapwa stand bei seiner Rückkehr nach Münster ebenso in der Startformation wie Ex-Siegener Marvin Schulz auf Seiten der Gastgeber.
Auf dem Grün tasteten sich beide Mannschaften zunächst ab, wobei die Gastgeber die etwas aktivere Elf mimten. Beidseitig wurde der spielerische Ansatz gesucht und gefunden, die Anfangsphase zeichnete sich durch Rasenschach aus. Unter Dauerfeuer des Siegener Anhangs dauerte es so runde 25 Minuten bis zum ersten nennenswerten Abschluss, Shaibou Oubeyapwa zog nach feinem Dribbling nach innen und zielte gut einen Meter über das Gehäuse von SCP-Keeper Ackermann. Nur eine Zeigerumdrehung später klaute sich Lars Schardt den Ball im Aufbau der Hausherren und prüfte Ackermann, der wie bei Shaibous folgendem Abschluss nach Doppelpass mit Mats Scheld (27.) auf dem Posten war.
Action zwischen den Strafräumen
Auf wirkliche Hochkaräter mussten die Zuschauer im Preußenstadion auch nach einer halben Stunde warten. Vieles spielte sich zwischen den gefährlichen Räumen ab, beide Parteien holten sich dabei gelbe Kartons ab. Während Schardt bei einer flach-scharfen Hereingabe in die Mitte die berühmte Fußspitze fehlte, hatte Münsters Goalgetter Steinfeldt kurz vor dem Pausentee die Führung auf dem Fuß: Auf Höhe des Elfmeterpunktes bekam er die Murmel in den Rücken der Abwehr abgelegt und drosch das Leder denkbar knapp am Tor vorbei (44.).
Auch der zweite Spielabschnitt war über weite Strecken Magerkost, Spannung kam zunächst nicht so richtig auf. Daran änderte auch die Hereinnahmen von Georgios Mavroudis und Cagatay Kader, die Scheld und Schardt ersetzten, wenig (56.). Im Angriffsdrittel fehlte es beiden Parteien an der letzten Präzision und Wucht, wie etwa beim Kopfball Kaders auf die kurze Ecke (59.), während Münster aus der Entfernung verzog (61.) – viel weiter nach vorne ließ die dicht gestaffelte SFS-Defensive die spielstarken Preußen nicht.
Schlussviertelstunde überschlägt sich
Die bis dahin beste Gelegenheit ergab sich hernach typischerweise nach einem Standard. Schulz nahm sich die Murmel 18 Meter vor dem Sportfreunde-Gehäuse und setzte den Ball nur knapp am rechten Pfosten vorbei (68.). Aus dem Nichts dann die Führung für die Nehrbauer-Elf: Kyere setzte sich auf der rechten Seite durch und gab in die Mitte zu Kader. Der Ball fand am zweiten Pfosten jedoch Shaibou, der nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte (77.).
Es ging nun Schlag auf Schlag, beide Trainer wechselten erneut aus. Hatte zuvor Leon Pursian Kyere auf der rechten Außenbahn ersetzt, brachte der SCP Fajic in die Partie. Nur Sekunden auf dem Feld, bekam er die Murmel und drosch sie unhaltbar für Weis in den linken Winkel zum 1:1-Ausgleich (82.). Abermals ließen die Sportfreunde eine Führung liegen – vermeintlich. Denn die Krönchenkicker hielten die Visiere offen und antworteten prompt: Ein langer Freistoß von André Dej fand Kader am zweiten Pfosten, der postwendend die neuerliche Führung der Sportfreunde besorgte (84.). Infolge des Rückstandes wütete Münster immer wieder nach vorne, die Sportfreunde verteidigten mit Mann und Maus. Einige Male wurde es brenzlig im Strafraum von Keeper Weis; den entscheidenden Ball von Steinfeldt aber parierte Siegens Nummer Eins (91.) und hat so maßgeblichen Anteil am Auswärtserfolg.
Die Sportfreunde Siegen ringen eine starke Münsteraner Zweitvertretung in einem spannenden Schlussakt unter dem Strich nicht unverdient mit 2:1 nieder und stehen dadurch weiter über dem Strich auf Platz zwei der Oberliga Westfalen.
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